Warum Wicca nicht gleich Wicca ist

~von Tyra
 
Immer wieder kommt es in Foren, in Gruppen und auf Veranstaltungen zu hitzigen Diskussionen, wer sich nun Wicca nennen darf und wer nicht. Meist sind darin Hexen verwickelt, die den als british traditional Wicca bezeichneten Traditionen angehören. Dies sind im Klartext die Hexen, die auf G.B. Gardner bzw Alex Sanders zurück zuführen sind, also Gardnerians oder Alexandrians, sowie die Mischformen aus beiden.
 
Warum passiert das, bzw. was wollen wir damit bezwecken?
Im Großen und Ganzen geht es hier um Abgrenzung. Es geht nicht darum irgendjemandem sein Können, den beschrittenen Weg oder gar seine Initiation abzusprechen. Es geht auch nicht darum uns über alle anderen Hexen zustellen. Wir tun das zum Schutz von Suchenden und auch zum Schutz unserer Gemeinschaft.
Es geht darum, sicher zustellen, dass kein Unfug im Namen von Wicca getrieben wird. Uns ist schon einiges zu Ohren gekommen, dass als Wicca verkauft wurde und diese Praktiken hatten definitiv nichts mit Wicca zu tun.
Da der Begriff Wicca rechtlich leider nicht geschützt ist und es keine einheitlichen Lehrplan oder Ausbildungsstruktur gibt, ist der Neuling oder Interessierte häufig etwas ratlos.
 
Viele bieten ihre Ausbildung offen und für viel Geld an. Später merkt man oft, dass das erworbene Zertifikat nichts wert ist.
An allen Ecken und Enden liest man Wicca hier Wicca da, bisweilen macht es uns auch etwas ratlos warum sich alle Wicca nennen möchten, oft sogar ohne den Initiatiorischen Weg gehen zu wollen. Ist es hip oder cool? Möchte man den Begriff Hexe nicht verwenden, weil er zu negativ belastet ist?
Wir würden uns wünschen, dass es einfach klar ist, was sich hinter dem Begriff Wicca verbirgt, es ist ein Initiatiorischer Weg (kein Selbstinitiatiorischer) in dem Gott und Göttin gleichberechtigt nebeneinander stehen.
 
Um diesen Weg zu gehen, muss eine Initation durch eine Hohepriesterin oder einen Hohepriester erfolgen. Dies ist nicht mit einem Wochendendkurs oder einem Fernstudium zu erreichchen und erfordert Arbeit an sich selbst und Arbeit mit den Kräften und Energien um einen herum. Wicca verlangen kein Geld für ihre Ausbildung und tun dies als Dienst an den Göttern.
 
Darum schaut genau hin und fragt nach. Fragt im Zweifel auch mehrere Hohepriester ob sie den Coven, für den ihr euch interessiert, kennen. In der Regel kennen wir uns untereinander oder können nachvollziehen ob diese BTW sind.
Ich weis, das alles hört sich für den Außenstehenden sehr strikt an, aber es steht ja jedem frei ob er den initiatiorischen Weg gehen möchte oder nicht. Doch wir sehen es nicht gerne wenn sich jemand einen Titel gibt, den er sich (noch) gar nicht erarbeite hat. Wer mag es schon gerne wenn sich jemand mit fremden Federn schmückt.
 
Denn der wichtigste Grundsatz lautet:
 
Tue was du willst, wenn du niemandem schadest. 

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Dianic Tradition – Dianic Wicca

 ~ Tyra – Hohepriesterin Dianic Tradition

Die Ursprünge der Dianic Tradition wie ich sie kennengelernt habe gehen auf Zsuzsanna E. Budapest zurück. Sie wurde in Ungarn (Budapest), als Tochter von Masika Szilagyi geboren.
Ihre Mutter lehrte ihr die ungarische Hexentradition, 1956 kam Z. in die USA (Ungarnaufstand)

In den späten Sechziger Jahren begann sie den Feminismus mit ihrem spirituellen Hintergrund zu vermischen. Seit 1971 leitet sie Hexenkonvente und Rituale und gründete zur Wintersonnenwende den Susan B. Anthony Coven Nr.1

Da die Dianic Traditon aus dem Feminismus entsprungen ist, spiegelt sich das zu diesem Zeitpunkt sehr in der Denk- und Arbeitsweise des Covens und Z. wieder

In den 80er Jahren findet schließlich eine Öffnung auch für die Arbeit mit Männern in Workshops statt. Leider sind aber noch keine Männer im dianischen Zirkeln zugelassen (1987 „Die dianischen Zirkel sind nach wie vor den Frauen allein vorbehalten“)

2016 verlässt Z. den SBA#1 Coven, während sie zuvor schon die Leitung an Bobbie Grennier übergeben und nur noch die öffentlichen Rituale geleitet hat. Dieser wird nach dem Weggang von Z. zum Temple of Diana.

2017 zu Samhain wird die Gründung des Elizabeth Cady Stanton Coven 1 von Z. bekannt gegeben.

Während Z. nie ausschloss, dass sie einen Mann, wenn er würdig und die Rechte der Frauen unterstützen und verstehen könne, initiieren würde. Gibt es konservative Priesterinnen die dies unter keinen Umständen tun und anerkennen würden. Bis zu heute sind sie der Auffassung, das der dianische Zirkel Woman-only Space for female-born-female ist.

So kam es schließlich zum endgültigen Bruch nachdem Z. im August 2014 Claudiney Prieto segnete. Manche Quellen berichteten von einer Initiation.
Nun könnte man denken, dass es im Nachhinein als Blessing dargestellt wurde, um den Bruch der dadurch entstand abzumildern. Nichts desto trotz fand dort etwas statt, was es in der Dianic Tradition in den USA bis dahin so nicht gab.

In Europa jedoch wurden schon einige Männer in die Dianic Tradition initiiert, hier ist es Gang und Gebe und ganz normal.
Sicherlich, Männer sind hier deutlich in der Unterzahl, was wohl darin liegt, dass der Schwerpunkt der Tradition nach wie vor auf den weiblichen Mysterien und der Göttin liegt. Das heisst jedoch nicht, dass Männer und im Besonderen der Gott keinen Platz im Dianic haben. Viel mehr sind sie sehr willkommen und eingeladen das Mysterienspiel und den Zyklus von Werden und Vergehen aus der weiblichen Sicht zu erleben und zu feiern. Ziel ist es auch in einer harten und kriegerischen Welt, den Männern die weibliche Sicht und das Verständnis hierfür Nahe zu bringen.

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Literatur und Links

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